Predigt vom 11.10.2015
Sehr geehrter Pfarrer Jakob Tscharntke,
ich hoffe, dass es mehr und mehr Geistliche geben wird, die eine unbequeme Wahrheit aussprechen. Es sind tatsächlich heute Parallelen zur dunklen Vergangenheit Deutschlands zu erkennen. Versuchen wir die Köpfe der Menschen zu erhellen, um ihnen den Weg zum Ursprung des Gewissens, zum eigenen Maßstab von Recht und Gerechtigkeit zu weisen. Menschen die frei im Geist sind, laufen nicht gemeinsam und blind einem Führer oder einer Führerin in ihr Verderben hinterher.
Zu meiner Person möchte ich noch folgendes bekannt geben:
Mein Großvater war Mitglied der SPD und wehrte sich als Beamter in die NSDAP einzutreten. Mir scheint, dass eine solche Entlastung von der dunklen Vergangenheit notwendig sei, um einen neutralen Blick zu wahren. In den letzten 20 Jahren habe ich das Glück gehabt, die halbe Welt zu bereisen, in einem Land plane ich die Zukunft meiner Familie. In meiner 6-köpfigen Familie bin ich der Einzige ohne einen ausländischen Pass und so wird man mir weder den Hang zu Fremdenfeindlichkeit, noch zum Nationalismus nachsagen können.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Freude ohne jeglichen Zweifel, dass Sie das Richtige tun.
Stefan aus Berlin