ganz besonders in meiner württembergischen Heimatkirche.
Ja, das ist sie. Ich habe sie vor 20 Jahren nach 11jährigem Pfarrdienst nicht verlassen, weil ich sie nicht geliebt hätte.
Ganz im Gegenteil. Meine frommen Vikars- und Pfarrbrüder haben mir immer wieder vorgeworfen: Jakob, Du identifzierst Dich viel zu sehr mit dieser Kirche. Das ist nur ein weltlicher Haufen. Wir sehen sie nur als ein Missionsfeld, in das uns Christus gesandt hat.
Was sie mir damit sagen wollten: diese Kirche ist nicht Kirche. Sie ist nicht Gemeinschaft der Gläubigen. Sie ist ein geistloser weltlicher Haufen, an den wir keine biblischen Maßstäbe anlegen dürfen.
So hat es mir auch mein von mir sonst so geschätzter Vikarsvater Rolf Scheffbuch gesagt, als es zur offenen Kontroverse mit dem Oberkirchenrat kam. Er meinte: „Sie können die kirchlichen Ordnungen nicht beachten. Denn die kirchlichen Ordnungen setzen voraus, daß da Kirche ist. Aber diese Kirche ist keine Kirche und sie will es auch gar nicht sein. Bruder Tscharntke, Sie sind deshalb in Ihrem gewissen salviert (= geheilt), wenn Sie die kirchlichen Ordnungen nicht beachten. Denn der Oberkirchenrat will ja gar nicht, daß Sie das tun.“…