Mit Sicherheit nicht! Diese Feststellung wage ich zu treffen, nachdem ich das Interview in idea-spektrum vom 12.8.2015 mit Carsten Rentzing gelesen habe. Der 47jährige wird hier als „theologisch konservativer“ Pfarrer bezeichnet, der am 31.5.2015 zum neuen sächsischen Landesbischof gewählt wurde. Nun ruhen viele evangelikale Hoffnungen auf ihm – zu Unrecht! Es sei denn, er würde Buße tun und sich ohne Wenn und Aber in biblischer Klarheit äußern. Aber dann könnte ziemlich sicher nicht sächsischer Bischof sein und bleiben!
Was Rentzing im idea-Interview von sich gibt, ist das typisch halbfromme Rumgeeiere ohne biblische Klarheit, wie wir das zuhauf in diesen Tagen von so vielen halbfrommen „Evangelikalen“ hören. Deshalb fällt es wahrscheinlich den meisten „Bibeltreuen“ auch gar nicht mehr auf, weil sie etwas Anderes – nämlich biblische Klarheit – so gut wie gar nicht mehr hören.
Damit zu den Details, die mir an Renztings Aussagen im Interview aufgefallen sind.
Da stellt Carsten Rentzing fest: „Ich werde von allen Seiten Schläge bekommen…. Als Landesbischof kann man nicht nur die theologischen Interessen einzelner Gruppen vertreten.“ Das soll er überhaupt und grundsätzlich nicht! Er soll das theologische Interesse der Bibel und unseres Herrn Jesus Christus vertreten, der der Herr auch der sächsischen Kirche ist – oder zumindest sein sollte!
Das hat Rentzing aber erkennbar nicht vor. Das hat er auch bisher nicht getan. Denn er will sich für eine „Gewissensfreiheit“ einsetzen, die offenkundig an alles Mögliche gebunden ist, aber nicht an Christus und sein Wort. Zum in Sachsen hochaktuellen Thema gleichgeschlechtlicher Beziehungen führt er aus: „Zunächst möchte ich betonen, dass ich mich schützend vor alle homosexuell lebenden Menschen stellen werde, die für sich die Entscheidung treffen, mit ihrem Partner zusammenzuleben, und dies vor Gott verantworten wollen. Auch hier gilt der evangelische Grundsatz der Gewissensfreiheit.“ Nein, da irrt Rentzing gewaltig. Denn die evangelische Gewissensfreiheit ist keine Freiheit eines freischwebenden Gewissens, sondern des an Christus und sein Wort gebundenen Gewissens. Und ein solches Gewissen kann niemals in der Verantwortung vor Gott in offenkundiger Sünde und in dem leben, was Gott ausdrücklich ein Greuel nennt! Schwammiger, diffuser und unbiblischer geht es kaum noch – Herr Renzting!
Ähnlich diffus und schwammig ist seine Formulierung: „Ein Zusammenleben solcher Partnerschaften in Pfarrhäusern könnte das Signal setzen, dass das aus Gottes Sicht in Ordnung ist.“ Nein – Herr Rentzing. Das „könnte“ nicht ein solches Signal setzen. Das würde es definitiv und unmißverständlich tun. Denn logischerweise kann die Kirche doch im Pfarrhaus nicht offiziell dulden, was „aus Gottes Sicht“ nicht in Ordnung ist!
Konkret bejaht Renzting die Regelung, wonach „ein Zusammenleben in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen und in Rücksprache mit dem Kirchenvorstand und dem Superintendenten möglich ist. Dazu stehe ich!“ Das ist doch mal ein Wort! Aber eben ein ganz unbiblisches! Denn Sünde zuzulassen, gutzuheißen und gar noch zu segnen, das alles hat mit Seelsorge nicht das Geringste zu tun. Es ist vielmehr offene Auflehnung gegen Christus! Aber auch die württembergischen „Pietisten“ wie Ralf Albrecht und Steffen Kern von der „Christusbewegung“ – ehemals „Lebendige Gemeinde“ und „Ludwig-Hofacker-Vereinigung“ befürworten ja mittlerweile diesen Weg. Was will man da noch überrascht sein.
Das Rumgeeiere von Carsten Rentzing in dieser Frage hat einen klaren Grund: er nennt Homosexualität, auch gelebte Homosexualität, nie „Sünde“. Das tut er im ganzen Interview nicht ein einziges Mal. Ganz im Unterschied zur Bibel. Er stimmt dem Wort Gottes hier also nicht zu. Die Folgen sieht man!
Im Blick auf den Islam und religionsvermengende Veranstaltungen ist von Rentzing ebenfalls nur Irreführendes, die Gemeinde Verführendes, zu erwarten: „Wir müssen jetzt überlegen, was dann beispielsweise bei gemeinsamen Friedensgebeten möglich wäre und was nicht“ stellt Renzting fest im Blick auf das Miteinander mit dem Islam in Sachsen fest. Nein, die Überschrift über dem Interview in idea stimmt absolut nicht: „Ein neuer Landesbischof – wie ihn die EKD sonst kaum hat“. Rentzing entspricht genau dem, was die EKD sonst hat, z.B. Bedford-Strohm, der gerade kritisiert wird, weil er an einem Kuratorium für ein Islamisches Zentrum in München mitmacht. Was Rentzing zur Sache von sich gibt, unterscheidet sich davon nur minimal aber nicht grundsätzlich. Wer wirklich ernst macht mit dem Unterschied zwischen Christentum und Islam, der kann über „gemeinsame Friedensgebete“ auch nicht eine Zehntelsekunde auch nur nachdenken!
Es gäbe anhand des Interviews noch manch anderes zu sagen. Das soll hier genügen. Ich sehe in Rentzing nicht den Hauch einer Chance auf substantielle Verbesserung der geistlichen Situation in Sachsen – bis zum Erweis des Gegenteils. Ich sehe aber die ganz große Gefahr, daß durch einen vermeintlich „frommen“ Bischof der Pietismus und die Bibeltreuen noch mehr auf Landeskirchentreue eingeschworen werden, wie dies in Württemberg unter Gerhard Maier als Landesbischof auch der Fall war. Und dann werden die Pietisten und Bibeltreuen umso mehr hineingezogen in den Abfall der Landeskirchen. Unter einem „frommen“ Bischof werden sie am effektivsten gleichgeschaltet!
Liebe Geschwister in Sachsen: haltet die Augen auf, betet und geht geistlich klare Wege!
Kann mir jemand weiterhelfen, ein Paradoxon aufzulösen?
Es geht um die Okkupation des Namens „Ehe“ für etwas Eheverschiedenes. Ich suche da psychologisch eine Erklärung für. Es geht um einen Gegensatz, um ein Paradoxon, in den Ansprüchen von gleichgeschlechtlichen Partnern. Sie feiern sich ja überschwäünglich auf Christopher Street Days. Sie sind stolz, selbstbewusst und machen z.T. öffentlich ihre Coming outs. Sie legen auf ihre Lebensweise großen Wert. Selbst Schulkinder sollen sie in ihrer Andersartigkeit wahrnehmen und ihre anderen Lebens- und Sexualentwürfe akzeptieren lernen. Also stolze, selbstbewusste Menschen.
Aber nun der Wunsch, dass die andere Lebens- und Sexualweise denselben Namen „Ehe“ haben soll, wie diejenige traditionellen Gemeinschaften, von denen sie sich distanzieren, wo sie was Eigenartiges leben wollen. Sie sind was Eigenes. Sie sind stolz darauf. Sie wollen differenziert wahrgenommen werden, z.B. auf CSDs. Haben einen eigenen Gedenktag, eine eigene Lobby, ein eigenes Netzwerk usw. Die Welt soll diese besondere Identität als besondere Identität wertschätzen. Warum in aller Welt muss es dann aber derselbe Name sein, der für eine Gemeinschaft steht, die nicht ihrer Identität entspricht?
Ich will diesem Phänomen psychologisch auf die Spur kommen. Damit ich das kann, will ich es mal neutralisieren und abstrahieren und konstruiere mal nur im Formalen die Fakten: Eine Person sieht ihre Identität im Anderssein als es ihre umgebende Tradition mit sich bringt. Sie kämpft dafür und setzt sich durch. Der Kampf und der Durchsetzungsprozess haben die unterschiedliche Identität weiter gefestigt. Mittlerweile ist diese andere Lebensgemeinschaft rechtlich völlig gleichgestellt und hat so gut wie keine Nachteile gegenüber der von ihr abgelehnten. Dieser eigenartigen Lebensweise wollen nun aber diese selbstbewusst Eigenständigen denselben Namen geben, wie er dem traditionellen, von ihnen abgelehnten, Zusammenleben eigen ist.
Was ich vermute ist, dass sich diese Identitätsverschiedenen einfach wohlfühlen, wenn sie im Mittelpunkt stehen. Sie brauchen den Streit. Es wird gestritten um des Streitens willen. Kein Streit, keine Beachtung! Aber das muss doch wohl eine psychische Ursache haben? Die würde mich interessieren. Die Gleichwertigkeit ist ihnen inzwischen gerichtlich auch zuerkannt worden. Sie wollen was Verschiedenes sein, wollen darin anerkannt sein, wollen aber eine Namensvermischung die Unklarheit und Durcheinander mit sich bringt. Für die Auflösung dieses Paradoxons wäre ich sehr dankbar.
Lieber Herr Tscharntke, Ihren klaren Ausführungen und Ihren logischen Schlussfolgerungen stimmt ich zu. Es ist tatsächlich so, dass solche Lorbeervorschüsse bei einem EKD-Bischof automatisch ein Signal zu erhöhter Wachsamkeit sein müssen, wie Sie es überzeugend an Beispielen aus der Kirchengeschichte belegen können. Vielen Dank für diese Klarsicht.
Eigentlich muss diese Nachricht nicht extra kommentiert werden Dieser Bischof ist weder Fisch noch Fleisch. Nach allen Seiten offen, man will niemand wehtun. Kirche für alle. Was heute alles so unter konservativ läuft ist schon als dürftig zu bezeichnen.
Aus evangelisch.de habe ich Folgendes gefunden. Es spricht für sich selbst! Die Hervorhebungen sind von mir.
„Der Markneukirchner Pfarrer Carsten Rentzing wurde Ende Mai zum neuen sächsischen Landesbischof gewählt“.
* Obwohl der künftige sächsische Landesbischof Carsten Rentzing als Vertreter einer konservativen Theologie gilt, sieht er kein theologisches Argument gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Trotzdem wolle er nicht für die Homo-Ehe werben.
Der künftige evangelische Bischof für Sachsen, Carsten Rentzing, sieht kein theologisches Argument gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften. „ICH WERDE NICHT GEGEN DIE HOMO-EHE WETTERN“, sagte Rentzing in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Markneukirchen. Bei einer „STAATLICH GEORDNETEN PARTNERSCHAFT“ gehe es immer um die „Frage, wie zwei Menschen sich umeinander kümmern“. Das gelte auch für homosexuelle Paare. „MIT WELCHEM RECHT SOLLTE DAS DIE KIRCHE ABLEHNEN?“, sagte Rentzing.
* Dennoch müsse die Kirche „überlegen, welche Signale sie gibt“. ER SELBST HABE EIN „KLARES THEOLOGISCHES PROFIL“ UND KÖNNE NICHT FÜR DIE ÖFFNUNG DER KIRCHE FÜR HOMOSEXUELLE PARTNERSCHAFTEN WERBEN. JEDOCH HALTE ER „ES FÜR VORSTELLBAR“, DASS ES UNTER SEINER LEITUNG GLEICHGESCHLECHTLICHE PAARE IN SÄCHSISCHEN PFARRHÄUSERN GEBEN WIRD, „WENN DIE BEDINGUNGEN DES SÄCHSISCHEN KIRCHENLEITUNGSBESCHLUSSES ERFÜLLT SIND“.
https://www.evangelisch.de/inhalte/122547/19-06-2015/designierter-bischof-rentzing-will-nicht-gegen-homo-ehe-wettern
Als erstes möchte ich mich bedanken, dass mir Pastor Tscharntke immer wieder zeigt worauf man bei
den Wölfen im Schafspelz achten muss. Schwammige Formulierungen im frommen Mantel, die Bibel wird nicht als oberste Priorität und alleiniger Massstab gesehen und das Wort „Sünde“ gibt’s ja eh nicht mehr in unserer humanistisch geprägten Welt wo der Mensch als gut angesehen wird. Und wenn er doch mal kriminell wird ist das Umfeld, seine Kindheit und seine schwierige Situation schuld. Da hilft dann sicherlich eine Therapie mit vielen pädagogisch, wertvollen Gesprächen und wir legen den „guten Kern“ im inneren des Menschen wieder frei – dazu brauchen wir doch keine harten Strafmassnahmen und schon gar nicht Ratschläge der Bibel wie z.B. Sprüche 20.30 “ Man muss dem Bösen wehren, mit harter Strafe und ernsten Schlägen, die man fühlt.“ — Solange vermeintlich Evangelikale noch positiv zur Homosexualität und der Ökumene mit zb dem Islam stehen, sind sie leicht als „falsche Brüder“ zu erkennen. Weitaus mehr fürchte ich die subtile Verführung, deswegen ist die Gemeinschaft mit unserem Herrn im Wort und Gebet so wichtig.
Noch ein kleiner, interessanter Gedanke zu Louisettes Zeilen in Hesekiel 21.29 “ Darum spricht Gott der Herr : Weil ihr eure Missetat in Erinnerung bringt, indem ihr eure Übertretungen aufdeckt, so dass eure Sünden in allen euren Taten offenbar werden; weil ihr euch in Erinnerung bringt, so sollt ihr mit Gewalt gefangen genommen werden !“ oder Jesaja 5.20 “ Weh denen, die Böses gut und Gut böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süss und aus süss sauer machen !“ Auch hinter dieser Entwicklung steht unser allmächtiger Herr und Gott, er lässt das Böse zur vollen Reife
werden – Römer 1.22 „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.“ Und der Herr hat sie dahingegeben in ihren Leidenschaften…..das ist das Schlimmste was dem Mensch passieren kann !