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Ganz dickes Minus!

Der Frage „Sollten Pfarrer nach Leistung bezahlt werden?“ widmet idea-spektrum vom 26.11.2014 auf Seite 15 die Rubrik „pro und kontra“. Allein schon diese Rubrik wäre seit Jahren ein legitimer Grund idea-spektrum abzubestellen. Hier werden zum Teil Fragen, die biblisch ganz und gar eindeutig zu beantworten sind, in „pro und kontra“ sinnlos zerredet. Einstens trat idea meines Wissens mit dem Ziel an, im evangelischen Bereich richtungsweisend zu informieren. Information erhält man in idea immer noch. Orientierung leider immer weniger. Deshalb habe ich idea auch seit rund 8 Jahren abbestellt. Das Geld war mir zu schade. Ich bekomme es Tage oder Wochen später als Zweitleser, was man schon der zeitlichen Terminierung dieses Kommentars entnehmen kann.
Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: „Sollten Pfarrer nach Leistung bezahlt werden?“. Autor des Pro-Kommentars ist ein gewisser Peter F. Barrenstein. Idea stellt ihn vor als „Mitglied diverser privatwirtschaftlicher, kirchlicher und diakonischer Aufsichtsräte, Vorsitzender des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer und Mitglied der EKD-Synode“. Das wird alles richtig sein. Dennoch kann man diese Vorstellung bereits als vorsätzliche Täuschung der idea-Leser bezeichnen. Denn die im Zusammenhang wirklich relevante Benennung fehlt: Barrenstein gehört seit 1980 zur Unternehmensberatung McKinsey & Company und ist seit geraumer Zeit dort Seniorpartner. Ganz dickes Minus für idea-spektrum! Eine derartige Desinformation durch gezielte Nichtinformation geht gar nicht! Absolut unterirdisch! Denn hier redet kein Christ! Hier redet ein Unternehmensberater! Und das ist ein himmelweiter Unterschied!
Barrenstein ist, wie es sein Kommentar auch ohne Wenn und Aber zeigt, ganz und gar kein geistlich denkender Mensch, sondern ein Vertreter menschlichen Machbarkeitswahns. Mit diesem Wahn, bar jeden menschlichen Feingefühls und bar jeden geistlichen Denkens, haben Unternehmensberater in den letzten Jahrzehnten jede Menge Unternehmen an die Wand gefahren – siehe Johannis-Verlag – und in unzähligen anderen das Arbeitsklima bis zum geht-nicht-mehr versaut. Und gerade McKinsey, deren Seniorpartner idea hier zu Wort kommen läßt, ist wesentlich mitverantwortlich für die Strukturreform der EKD, die jedes geistliche und evangelische Element in der EKD systematisch austilgt.
Diesen „Fachmann“ läßt idea nun als pro-Kommentator zu Wort kommen. Er schwafelt denn auch munter von „klar definierten Erfolgskriterien“. Welche „Erfolge“ will ein geistlich denkender Mensch für die Arbeit in christlichen Gemeinden „klar definiert“ festlegen? Die Entwicklung der Zahl der Taufen, der Gottesdienstbesucher, der Seelsorgegespräche, der Bekehrungen oder wohl vor allem der Spenden und testamentarischen Hinterlassungen?
Nichts, aber auch rein gar nichts von dem, worauf es geistlich wirklich ankommt, ist menschlich machbar und meßbar! Hinwendungen zu Jesus können wir weder machen noch messen, denn wir sehen in niemandes Herz!
Wenn Barrenstein Besucherzahlen bewerten und belohnen will, dann soll er Fußballclubs oder Musikbands beraten, aber er möge bitteschön seine Finger von der Gemeinde Jesu lassen!
Wir sollen ganz gewiß unser Bestes tun. Der Pfarrerberuf ist kein Job, sondern eine Berufung. Aber wenn Jesus nach „Erfolg“ bezahlt worden wäre, dann hätte er seinen Kreuzestod wahrhaftig „verdient“. Man entschuldige diese ans blasphemische grenzende Ausdrucksweise. Aber am Ende sind ihm die Massen davongelaufen. Die Masse hat gebrüllt: „Kreuzige ihn. Kreuzige ihn!“ So gesehen, hat Jesus den Nicht-Erhalt eines „Blumenstraußes“, „zusätzlicher Urlaubstage“ oder sonstiger „leistungsbezogener Anreize“ mehr als verdient.
Lieber Helmut Matthies,
als Gesamtleiter von idea seien Sie ganz persönlich angesprochen: Wie können Sie zulassen oder gar wollen, daß solch ein Mist in idea-spektrum abgedruckt wird?
Es gibt absolut keine Entschuldigung dafür!
Ganz dickes Minus!
Bitte nie mehr solch einen Mist in idea-spektrum!
Sonst muß ich mir überlegen, ob ich mir idea auch als kostenfreier Zweitleser überhaupt noch antue!

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There are 2 comments on this post
  1. Louisette
    Dezember 07, 2014, 5:48 pm

    Das ist ja höchst interessant, was ich hier über Herrn Peter F. Barrenstein lesen kann. Wie gut, dass es über Herrn Pfr. Tscharntke nun ans Licht gekommen ist. Ich hatte mich auch über den Artikel mehr als gewundert und im Internet kommentiert, dass ich das für die falsche Frage halte. Da bin ich nun sehr dankbar über diesen deutlichen Artikel und stimme ihm voll und ganz zu. Es war nicht richtig, die Zugehörigkeit zu McKinsey zu verschweigen. Und dann, was soll das, den Pfarrern gleich von vornherein ein Ochsengeschirr, nämlich das McKinseygeschirr, anzuschnallen und sie an eine Deichsel zu binden. Der Ochse zieht den Karren und rennt den Kriterien hinterher, das ist die Hauptaufgabe, das hat aber nichts damit zu tun, Menschen das Evangelium zu verkünden. Das kann er dann gar nicht mehr, weil sein Kopf so voller McKinsey-Kriterien ist. Er wird zum Sklaven. Durch Herrn Tscharntkes Beitrag ist mir noch eine andere Frage beantwortet worden. Herzlichen Dank, Herr Tscharntke!

  2. Baldur Gscheidle
    Dezember 09, 2014, 3:57 pm

    Nun, ich habe lediglich den ganz kurzen Abriss in idea-online gelesen und dort kommentiert. Auch ich habe schon vor vielen Jahren die gedruckte Ausgabe nach einem Artikel von Ingolf Ellßel abbestellt. Es ging darum, dass Gott nur denjenigen reich segnen kann, der auch viel Geld opfert. Nun ja, da muss man sich nicht weiter darüber auslassen.

    Jetzt zu Barrenstein: Der McKinsey- Mann Barrenstein zäumt hier das falsche Pferd auf. Nach seiner Beobachtung gibt es auf den „unteren kirchlichen Ebenen“ «ein lähmendes Moment». Es ist doch leider so, dass der Fisch zuerst vom Kopfe her stinkt. So das Sprichwort. Und der Kopf ist niemals bei den unteren Ebenen beheimatet, sondern eben einmal ganz oben, also bei der kirchlichen Hierarchie. Dazu gehören der Vorsitzende der EKD, die Bischöfe und Bischöfinnen, die Oberkirchenräte und der ganze kirchliche Apparat. Unter dem folgenden Link kann das aufgeblähte Organigramm der EKD angesehen werden. (http://www.ekd.de/download/organigramm_november_2014.pdf .)
    Was diese Leute an Leistung bringen, sollte selbst einmal auf den Prüfstand gebracht werden. Sind es doch gerade diese Leute oben, welche für die Misere in der EKD verantwortlich sind. Sie demontieren den Glauben an das untrügliche Wort Gottes, betrügen die Kirchenmitglieder, indem sie ihnen die Wahrheit vorenthalten.
    Wir brauchen keinen Jesus Christus, der für die Sünden der Menschen Sein Leben gegeben hat. Und dies ist schließlich der zentrale Punkt für Nachfolger des HErrn Jesus. Jungfrauengeburt – leibliche Auferstehung, ein Endgericht sind nicht existent. Selbstverständlich vertreten diese Leute auch die Evolutionstheorie, Gott als der souveräne Schöpfer hat ausgedient.

    Die EKD beschert uns den Genderwahn, die Homosexuellen im Pfarrhaus, sie sorgt sich um „Eine Klotüre für alle“ und für dergleichen weiteren baren Unsinn. Was von „oben“ in die Wege geleitet wurde und wird, schlägt natürlich durch bis in die unteren Ebenen. Nun soll es der „kleine Pfarrer“ wieder richten.

    Leider ist es so, dass die wenigen Pfarrer im Land welche einen anderen Kurs fahren wollen, von eben dieser kirchlichen Hierarchie unter Druck gesetzt und aus dem Amt gedrängt werden. Das lähmende Element kommt jedoch von der kirchlichen Hierarchie. Und hier sollte zuerst der Rotstift angesetzt werden. An dieser Stelle fließen die hohen Gehälter, ohne eine entsprechende Leistung für die im Niedergang und Sinkflug begriffene Kirche.
    Ja, ich gebe Pfr. Tscharntke Recht, es ist ein Jammer, dass idea Spektrum solche Berichte einfach ohne großen Kommentar weiter verbreitet.

    http://www.ciw.de/wirtschaftsnachrichten/unternehmensberater-barrenstein-pfarrer-nach-leistung-bezahlen/

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