Die Hetzkampagnen gegen Pastor Olaf Latzel zeigen vor allem eines: wie massiv und akut Religions- und Meinungsfreiheit in diesen Tagen bedroht sind. Und zwar nicht von Predigern wie Olaf Latzel. Denn dieser hat wohl darauf hingewiesen, daß der Gott der Bibel nicht der Gott des Islam sei. Er hat deshalb vor ökumenischen und religionsvermengenden Veranstaltungen gewarnt und diese als unbiblisch charakterisiert. Er hat aber in keiner Weise zur Unduldsamkeit gegen Menschen anderer Überzeugung oder anderen Glaubens aufgerufen. Das bleibt seinen Kritikern und Gegnern vorbehalten. Diese wüten im vereinten Chor der politisch korrekten Gutmenschen in leider mittlerweile schon altbekannter Manier gegen jeden, der nicht ihrer Meinung ist. Hoch lebe die Meinungsfreiheit!
Wie absurd und unredlich die derzeitigen Vorgänge sind, brachte kürzlich der Schriftsteller Gideon Böss in seinem Blog bei der Tageszeitung „Die Welt“ (3.2.2015) treffend zum Ausdruck: „wir müssen uns in Deutschland dringend entscheiden, was wir von Religionen eigentlich erwarten. Sollen sie ausschließlich PR-taugliche Fotos vom friedlichen Zusammenleben produzieren? Motive, auf denen Pfarrer, Rabbiner, Imame und andere religiöse Autoritäten gemeinsam beten und sich gegenseitig bestätigen, dass sie ja im Grunde alle an das Gleiche glauben? Wenn das der Fall ist, müssen wir leider die Religionsfreiheit abschaffen und alle Glaubensinhalte von einem Team aus Elite-Pädagogen zu einer einzigen Kuschelreligion zusammenrühren. … Wenn aber die Religionsfreiheit gewahrt bleiben soll, gehört dazu auch, dass man die Glaubensinhalte ernst nehmen muss. … Der Jesusweg ist der einzige Weg, den die Christenbibel richtig findet. Jeder andere Weg ist ein Irrweg. … Im Grunde macht der Pastor nicht mehr, als auf diese Banalität hinzuweisen. … Auch in Bezug auf den Islam stellt er klar, dass Allah nicht der Dreifaltige Gott sei, weil die Moslems in Jesus nicht Gott sehen, sondern nur einen mittelmäßigen Propheten lange vor Mohammed. Deswegen spricht er von einer „falschen Lehre“. Was soll ein evangelischer Pfarrer auch sonst sagen? Wäre der Islam die richtige Lehre, wäre er Imam geworden (und ein Imam wäre Pastor, wenn für ihn der Protestantismus keine „falsche Lehre“ wäre.). … Gleichzeitig ruft er aber dazu auf, Andersgläubigen mit Respekt und Empathie zu begegnen. Es bleibt ein Geheimnis, wo der Pastor Hass gegen andere schürt. … Und so tritt der skurrile Fall ein, dass ein religionskritischer Agnostiker wie ich einen Pastor darin verteidigt, an elementare Überzeugungen seines Glaubens erinnern zu dürfen, während fromme Christen ihm genau das vorwerfen. Daran sieht man mal wieder: Gottes Wege sind unergründlich.“
Wir sehen, wie sich biblische Prophetie erfüllt: eine abgefallene Christenheit der Endzeit wendet sich gegen die letzten aufrechten Prediger des Evangeliums. Während sich „Weltmenschen“, die sich ein Wissen um Religions- und Meinungsfreiheit bewahrt haben, schützend vor die geschmähten und verfolgten Prediger stellen. „Skurill“, um mit Gideon Böss zu reden, und eben irgendwie auch ganz biblisch.