Aufregung ruft eine Entscheidung des Kieler Landtags hervor. Dieser hatte mit rot-grüner Mehrheit den Gottesbezug in der neuen Landesverfassung gestrichen. Nun warnt der evangelische Bischof Gothart Magaard vor politischen Selbstvergottungsträumen und Allmachtsfantasien. Dabei folgt die Politik mit ihrer Entscheidung nur dem Weg, den die sogenannten Landeskirchen seit langem konsequent beschreiten: Sie verabschiedet sich von Gott.
In der von den Landeskirchen gepflegten historisch-kritischen Theologie ist dieser Abschied von Gott herausragendes Merkmal. Anerkannt wird darin nur, was der menschlichen Vernunft zugänglich ist. Denn die Vernunft wurde zur Herrin über Gott und sein Wort erklärt. Sie ist das Maß aller Dinge. Wunder werden deshalb schon lange geleugnet. Aber was wäre das für ein Gott, der nicht größer sein darf, als es unsere 1450 cm³ Hirn fassen können? Was wäre das für ein Gott, der keine Wunder tun darf?
Nachdem sich die sogenannte Kirche von Gott, dem Wundertäter, verabschiedet hat, verabschiedete sie sich von Gott, dem Schöpfer – siehe Abtreibung, Frauen im öffentlichen Lehr- und Leitungsamt der Gemeinde und schließlich die Anerkennung und Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen – alles schwerstwiegende Mißachtungen der Schöpfungsordnung Gottes.
Erst kürzlich verabschiedete sich die EKD in ihrer Schrift „Rechtfertigung und Freiheit“ von Gottes Wort. Sie erklärt öffentlich und schwarz auf weiß, daß die Bibel für sie nicht mehr als „Gottes Wort“ gelten kann. Für die Reformatoren war die Gleichsetzung von Bibel und Wort Gottes noch selbstverständlich. Die EKD bringt damit ihren Abschied von Gott zum Abschluß. Gott hat hier nichts mehr zu melden. Wenn das in der sogenannten evangelischen Kirche so ist, warum sollte es dann im Kieler Landtag anders sein? Der „Gott“ der evangelischen Landeskirchen ist doch nur noch eine inhaltslose Chiffre für was auch immer. Siehe auch den Kommentar „höhere Wahrheit“ oben.
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