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Rettet die Kirche: Schafft die Kirchensteuer ab!

Mit dieser Forderung sorgt seit einiger Zeit der evangelische Pfarrer Jochen Teuffel für Aufregung. Diese Forderung ist reine Utopie. Den Gliedkirchen der EKD geht es seit geraumer Zeit im Wesentlichen nur noch ums Geld. Der Gedanke, daß solche Institutionen sich selbst den wichtigsten Geldhahn zudrehen könnten, ist schon deshalb absurd.
Denken wir trotzdem über die Forderung von Jochen Teuffel kurz nach.
Ja, Jochen Teuffel hat Recht. Die Kirchensteuer ist unbiblisch und widerspricht als Zwangsabgabe dem Wesen der christlichen Gemeinde von Grund auf. Als 1956 die württembergische Landessynode die Einführung der Kirchensteuer beschloß, hat aus diesem Grund der damalige Landesbischof Martin Haug entschiedenen Widerstand geleistet. Nach Aussagen meines Vikarsvaters Rolf Scheffbuch, der Haugs persönlicher Referent gewesen war, hatte Haug aus Protest gegen diese unbiblische Entscheidung damals sogar ernsthaft über seinen Rücktritt als Landesbischof nachgedacht.
Nein, Jochen Teuffel hat nicht Recht. Die Abschaffung der Kirchensteuer würde die Kirche nicht retten, weil es hier nichts mehr zu retten gibt. Jochen Teuffel macht abgesehen davon mit seinem Vorschlag denselben Fehler, den die EKD seit Jahren auf allen Ebenen konsequent begeht: er sucht das Heil der Kirche in einer strukturellen Reform. Das Heil der Kirche aber liegt einzig und allein in Christus Jesus, ihrem Herrn. Solange diese sogenannte Kirche auf ihrem Weg des Ungehorsams gegenüber Christus und seinem Wort bleibt, greifen alle Strukturreformen ins Leere – auch eine Abschaffung der Kirchensteuer. Allein eine geistliche Erneuerung könnte die Kirche retten. Leider ist vom dazu nötigen Geist der Erkenntnis und der Buße in den Leitungsgremien der sogenannten evangelischen Landeskirchen nicht das Geringste zu spüren. Ganz im Gegenteil. Immer dreister wenden sie sich von allen Grundlagen und Inhalten des christlichen Glaubens ab. Anfang der 2000er Jahre trafen sich innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) die Gruppen der Bonner Erklärung. Die Synode der EKiR hatte gerade den Weg freigemacht für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Vertreter des Lutherischen Konvents, der Christen für die Wahrheit sowie andere anwesende bibeltreue Pfarrer und Brüder stellten übereinstimmend fest: dies ist nicht mehr Kirche und Synode Christi. Dies ist Kirche und Synode des Antichristen. Da heute alle sogenannten evangelischen Landeskirchen gleichgeschlechtliche Beziehungen auch in evangelischen Pfarrhäusern akzeptieren, dürfte diese Erkenntnis heute für alle diese Organisationen zutreffen. Eine Umkehr von diesem Weg des Abfalls ist, wie gesagt, nicht in Sicht.
Es ist auch ganz praktisch ein Irrtum zu meinen, daß ohne Kirchensteuer mehr Heiliger Geist am Werk wäre. Dies zeigt der Blick in die Freikirchen, die keine Kirchensteuer haben. Auch dort wachsen nicht in erster Linie die bibeltreuen Gemeinden, sondern die Gemeinden, in denen viel Remmi-demmi ist. Vor wenigen Jahrzehnten galt noch die Regel: Gemeinde wächst dort, wo bibeltreu verkündigt wird. Das ist längst Vergangenheit. Heute gilt: Man nehme eine Band mit Schlagzeug und mache viel moderne Musik, und schon bald platzt die Kirche aus allen Nähten, vor allem, wenn auch sonst viel Unterhaltung geboten wird. Das ist die große Anfechtung der Gemeinde Jesu in diesen letzten Tagen, daß nicht mehr das Wort Gottes zieht, sondern die Show. Wenn aber die Show zieht, dann müssen uns große Zweifel kommen ob da der Heilige Geist am Werk ist und geistliches Wachstum geschieht, oder ob sich hier nicht viel eher christlich gefärbtes religiöses Erleben Bahn bricht. Es ist auch den Menschen, die solche Gemeinden besuchen, zu raten, daß sie eine Frage mit großen Ernst bedenken: welches Gewicht hat für mich persönlich der Rahmen und welches Gewicht hat für mich persönlich der biblische Inhalt?

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