Diese Frage erreicht mich von Geschwistern immer wieder: wird im Umgang mit Zuwanderern von christlichen Gemeinden, auch sogenannten evangelikalen und bibeltreuen, nicht vielfach zu leichtfertig vorgegangen und zu schnell getauft?
Neue Brisanz und Aktualität erlangte diese Frage durch die Bluttat am 3.Juni in einer Zuwandererunterkunft in Arnschwang in der Oberpfalz. Hier hatte ein Afghane ein fünfjähriges Kind getötet und dessen Mutter verletzt. Der Täter war zuvor nicht abgeschoben worden, obwohl er 2012 bereits wegen besonders schwerer Brandstiftung eine Haftstrafe zu verbüßen hatte. Er hatte sich damals allerdings taufen lassen und stellte danach einen neuen Asylantrag mit dem Argument, als Christ müsse er in seiner Heimat um sein Leben fürchten. Das dürfte für echte Christen wohl ohne Zweifel gelten. Aber handelte es sich beim Täter um einen echten Christen oder nur um einen Scheinchristen, der sich aus rein taktischen Gründen hatte taufen lassen? Seine Tat dürfte an der Antwort kaum Zweifel offen lassen!
Der Berliner Pfarrer Gottfried Martens warnt (siehe idea-spektrum vom 8.6.2017) davor, muslimischen Zuwanderern Taktik bezüglich ihrer Taufbegehren zu unterstellen. Er taufte in seiner SELK-Gemeinde in Berlin-Steglitz bereits über 1000 „Flüchtlinge“. Allein diese Zahl wie auch andere Rückmeldungen und Informationen, die ich zum Teil persönlich erhalte oder wie sie auch den Medien zu entnehmen sind, lassen Zweifel aufkommen. Über 1000 Bekehrte in wenigen Jahren in einer einzigen Gemeinde? Das müsste ja eine gewaltige Erweckung apostolischen Ausmaßes sein!
Gewiß würden wir uns über eine solche freuen. Und ebenso gewiß dürfen wir sie Gott grundsätzlich zutrauen. Aber gerade im Blick auf die Gefahr einer taktischen „Bekehrung“ dürfte höchstmögliche Sorgfalt verbunden mit eingehendem Prüfen des Taufbegehrens durchaus der gebotene Weg sein! Haben die Täuflinge wirklich begriffen, worum es im Evangelium und in der Taufe wirklich geht? Und zeugt ihr Lebenswandel von einer Erneuerung durch den Heiligen Geist? Von manchen Pastoren wird ganz offen zugegeben, daß sie nicht wissen, allein schon aufgrund sprachlicher Barrieren, was die Täuflinge vom christlichen Glauben wirklich verstanden haben. Ein Bericht erreichte mich, wonach an einem Ort die eine Taufe begehrenden Muslime nach dem Gottesdienstbesuch in die Moschee gingen. Indizien für eine voreilige Taufe gibt es nach meiner Wahrnehmung zuhauf. Die Liste der Beispiele könnte fortgesetzt werden.
Bei Pfarrer Martens und seiner SELK könnte noch das Problem dazukommen, daß eine lutheeeerische (keineswegs lutherische und biblische!) Taufwiedergeburtslehre vertreten wird, welche der unbiblischen Überzeugung ist, daß der Vollzug der Taufe den Glauben und das neue Leben in Christus schon wirken werde. Aber das wäre ein römisch-katholisches und magisches Taufverständnis und eben kein biblisches.
Offensichtlich findet bei manchen sich angeblich zum Christentum hin bekehrenden Moslems ein Mißbrauch statt.
In diesem Zusammenhang fällt mir ein Artikel ein, der besagt, dass es der Koran Moslems ausdrücklich erlaubt Christen, Andersgläubige und Nichtgläubige belügen und täuschen zu dürfen.
https://www.biblisch-lutherisch.de/religion-islam-judentum/muslimische-taktik-der-list-taqiyya/
Allein diese Tatsache spricht für sich und sollte jeden Christen hellhörig werden lassen!
Habe schon gehört, dass man viele der Täuflinge nach beeindruckend abgelegtem Taufzeugnis vor der Gemeinde dann plötzlich nie mehr dort antrifft.
Deshalb muss hier erst eine Bewährungszeit stattfinden: arbeitet der Taufaspirant in der Gemeinde mit? Ist ein authentischer Christsein erkennbar? wenn ja, steht einer Taufe nichts im Weg, aber nur dann!
Ich bin fast jeden Tag unterwegs, um Flüchtlingen sowohl sozial zu helfen als auch ihnen das Evangelium zu sagen und ihnen dabei auch das Wort Gottes zu geben. Es gab einen Albaner, der schließlich die Taufe begehrte, und nach der Ablehnung haben wir ihn in der FeG getauft.
Er ist wieder zurück in seiner Heimat, und dort ist er in Verbindung mit einem Missionar, der geradezu begeistert ist über die geistl. Fortschritte dieses jungen Mannes und seine öffentl. Zeugnisse in muslimischer Umgebung.
Diesem Bruder ging es nicht darum, sein Christsein bei BAMF zu
präsentieren, und da die Taufe nicht heilsnotwendig ist, warteten
wir bis nach dem BAMF-Urteil, und dann haben wir ihn getauft.
Die Taufe, die Pfr. Martens praktiziert, hat nicht die Bedeutung, eine Bekehrung durch eine Taufe zu krönen, und so ist es kein Wunder, dass solche Zahlen (z.Zt. gibt er 1.600 an) zustande kommen. Diese von ihm Getauften können bereits Christen sein, aber sie müssen es nicht, weil dort die Irrlehre verkündigt wird,
dass die Taufe den Glauben bewirke.
Der frühere SELK-Bischof Dr. Gerhard Rost hatte zur Taufe u.a. geschrieben;
[…]Zu unserem säkularisierten Volkskirchentum ist schließlich zu sagen, daß dort, wo nicht geglaubt wird und wo auch eine Unterrichtung getaufter Kinder nach menschlichem
Ermessen nicht zu erwarten ist, die Taufe nicht gespendet werden sollte. Denn wenn auch der Glaube die Taufe nicht macht und letztere ganz im Wort und Befehl Gottes gründet, so gehören dennoch Taufe und Glaube unlöslich zusammen. Der
Glaube empfängt die Taufe und ohne Glaube ist die Taufe nichts nütze. Die veräußerlichte und erstarrte Sitte der Volkskirche stellt hier vor schwierige Probleme, die Luther in dieser Schärfe noch nicht kannte. Eine Taufverweigerung lag, soweit ich
sehe, nicht in seinem Gesichtskreis. Wir dagegen müssen sie ernsthaft erwägen […]
Quelle: https://www.selk.de/download/Rost-Taufe-Glaube-Busse.pdf
Ich bin zwar kein Theologe, meine aber, dass das ein reformatorisches und kein katholisches Taufverständnis ist.