Auch der neue sächsische Landesbischof Carsten Rentzing fragt, noch bevor er im Amt ist, wie man mit Muslimen zusammen für den Frieden beten könnte. Natürlich versucht auch er sofort, den Eindruck der Religionsvermengung zu leugnen, so wie wir das bei der Diskussion um das „Haus des Einen“ oder sonstige religionsvermengende Aktivitäten auch kennen. In der Regel wird dann der Unterschied zwischen „multireligiös“ und „interreligiös“ bemüht. Multireligiöse Veranstaltungen sind nach dieser Lesart nicht religionsvermengend und verstoßen damit auch nicht gegen das 1.Gebot, da hier zwar Vertreter verschiedener Religionen anwesend sind und gemeinsam etwas tun. Aber sie tun es angeblich nicht miteinander. Also irgendwie gemeinsam aber dann angeblich auch wieder nicht. Interreligiöse Veranstaltungen wären dann solche, wo tatsächlich z.B. alle miteinander beten und irgendwie auch zu den gleichen Göttern oder wem auch immer. Das Letztere will man natürlich nicht. Und das Erste ist angeblich geistlich ganz harmlos.
Aber ist eine solche Unterscheidung ehrlich und wahrhaftig?
Wohl kaum.
Sie erinnert in ihrer krampfhaften und unglaubwürdigen Unterscheidung an die Unterscheidung der Segnung von homosexuellen Menschen und homosexuellen Beziehungen. Das Zweite hatte man in den Landeskirchen lange als unbiblisch abgelehnt – zurecht! Das Erste als angeblich ganz harmlos und geistlich legitim, ja geboten!, praktiziert, da man ja niemandem den Segen Gottes vorenthalten dürfe. Aber wenn ein in homosexueller Beziehung lebendes Paar vor einem Pfarrer sitzt um gesegnet zu werden, wen segnet der Pfarrer da?! Menschen oder unvermeidlich auch ihre Beziehung und ihr sündhaftes Leben? Selbst wenn er den einzelnen Menschen von seiner Beziehung isoliert betrachten könnte, was nicht geht, dann könnte er einen solchen Menschen nicht segnen. Denn wie soll jemand gültig der Segen Gottes zugesprochen werden, der ein Leben in der Auflehnung gegen Gott führt, ein Leben, das unter dem Fluch und dem Gericht Gottes steht?!
Außerdem ging es bei solchen „Segnungen“ meines Wissens nie nur um Einzelne, sondern immer um Paare. Und wenn ein Paar kommt, kann ich doch das Paar niemals getrennt von seiner Paarbeziehung betrachten und behandeln! Alle derartigen Erklärungen und Unterscheidungen sind unwahrhaftig und verlogen.
Dasselbe gilt letztlich auch für die Unterscheidung von „multireligiösen“ und „interreligiösen“ Veranstaltungen.
Eine harmlose „multireligiöse“ Feier wäre vielleicht, wenn der Deutsche Gewerkschaftsbund zur Maifeier einlädt und daran Christen, Muslime, Buddhisten, Esoteriker etc. teilnehmen.
Sowie aber Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen einander einladen, hat die Sache automatisch und unvermeidlich „interreligiöse“ Züge. Denn schon die offizielle Einladung eines Vertreters einer anderen Religion zu einer gemeinsamen Veranstaltung ist Zeichen der Anerkennung der anderen Religion. Es ist etwas anderes, wenn ich den Vertreter einer anderen Religion als Gast einlade. Dann bin ich Veranstalter und der andere ist Gast, mit dem ich ins Gespräch komme. Wenn aber Vertreter verschiedener Religionen zu einer gemeinsamen Veranstaltung einladen, ist diese Veranstaltung de facto „interreligiös“.
Wie wenig Gott von solchen „multireligiösen“ Veranstaltungen hält, zeigt die Geschichte auf dem Karmel. Seit 3 Jahren herrschte Dürre. Nun lud Elia die Baals- und Ascherapriester aber keineswegs zum multireligiösen Gebet um Regen auf den Karmel, sondern zum Gottesgericht!
Wie die Sache ausging, ist Bibellesern bekannt und sollte den Anhängern multireligiöser Veranstaltungen eine ernsthafte Warnung sein!
Vor langer Zeit in irgendeiner Zeitung gelesen: Eine Jüdin berichtet von einer interreligiösen Veranstaltung, daß ihr dort die Christen auf den Geist gegangen wären, weil die immer gemeinsam beten wollten.
Der genaue Text ist mir nicht mehr in Erinnerung, aber das peinliche Gefühl beim Lesen. Öffentliches Beten ist schon fragwürdig genug (Matthäus 6:6), aber dann auch noch zu verschiedenen Göttern?
Gibt es da auf halber Höhe eine Art Telefonzentrale, in der alle eingehenden Gebete angenommen und anschließend an die gemeinten Götter weitergeleitet werden?
Lieber Volker,
anbei ein Auszug aus „Tuttifrutti, nicht nur in Assisi“
Vom Interreligiösen Dialog, den Totengräbern des Evangeliums und den treuen Zeugen Christi
Hin und wieder kann man im Fernsehen Vertreter verschiedener Religionen wie auch christlicher Konfessionen über den so genannten interrreligiösen Dialog und den Weltfrieden diskutieren sehen. Hier stets das gleiche Trauerspiel: Durch das, was die Vertreter der christlichen Kirchen äußern und wie sie sich in dieser Runde geben, bekommt man unweigerlich den Eindruck, sie würden sich für den Absolutheitsanspruch des christlichen Glaubens entschuldigen. Und schließlich einigt man sich vor den Augen der Zuschauer auf den gemeinsamen Nenner, dass doch alle irgendwie an den einen Gott glauben würden, nur eben jeder auf seine Weise.
Alle missionarischen Ambitionen brächten ja zwangsläufig Streit und Krieg. Undenkbar, dass dann noch jemand den Anspruch geltend machen könnte, sein Glaube würde den einzig selig machenden Weg vertreten!
In diesem Geiste hatte im Jahre 2002 Karol Wojtyla als Papst Johannes Paul II im Zuge des „Dekalogs für den Frieden“ die Vertreter zahlreicher anderer Religionen zum
gemeinsamen „Gebet“ – zum interreligiösen Götzendienst – zum interreligiösen Tuttifrutti in Assisi geladen.
So schreibt Regina Hinrichs in ihrem Bestseller „Ihr werdet sein wie Gott“ über dieses Treffen:
„Auf Einladung des Papstes versammelten sich in dem mittelalterlichen Wallfahrtsort insgesamt 200 Vertreter von 30 verschiedenen Religionen. Darunter waren
kahlgeschorene und schulterentblößte buddhistische Mönche, barfüßige afrikanische Heiden in bunten Gewändern, mit Fellmützen bedeckte Moslems, indische Hindus, Sikhs mit Turban, Schlangenbeschwörer, Feueranbeter, Spiritisten, Animisten, Juden mit Kippa,
Bahais, japanische Shintoisten mit Frauen im Kimono, … federgeschmückte amerikanische Indianer und zu guter letzt auch noch der Dalai Lama, ‚Seine Heiligkeit‘ aus
Tibet.
Zu diesem religiösen Mischmasch erklärte der Papst, sie alle würden ‚zu demselben Gott‘ beten. Der Papst ließ es sich dabei nicht nehmen, ‚die herausragende Bedeutung der
Zusammenarbeit der Religionen für den Frieden und die innere Umkehr‘ zu unterstreichen.
Er appellierte an die 3,5 Milliarden ‚Gläubigen‘ in aller Welt, die an einen Gott oder auch an viele Götter glauben. …
Vor den Fehrnsehkameras aus aller Welt wurden in Assisi im
Verein mit dem Gott der Bibel zum Beispiel auch der ‚Große Geist‘ und die ‚Mutter Erde‘ angerufen.“
Vierzehn Jahre und zwei Päpste später ließ folgendes Ereignis bekennende Christen aufhorchen:
Am 6. Januar 2016, dem Festtag des Epiphani, veröffentlichte Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus anlässlich seiner monatlichen Gebetsintention ein vom Pope World Prayer Network entwickeltes Video, in welchem nicht nur die Vertreter verschiedener Religionen reihum ihren Glauben darlegen, sondern Franziskus besonders betont, dass doch die Mehrheit der Erdenbürger (irgend)einem Glauben anhängen würden. „Dies sollte zu einem Dialog der Religionen führen. Wir sollten nicht aufhören, dafür zu beten und mit denen zusammen zu arbeiten, die (noch) anders denken als wir.“
Franziskus fährt fort mit seiner päpstlichen Feststellung: „Viele denken unterschiedlich, fühlen unterschiedlich, suchen Gott oder begegnen Gott auf unterschiedlichen Wegen. In dieser Menge, in diesem Umfang an Religionen gibt es nur eine Gewissheit die wir alle teilen: Wir sind alle Kinder Gottes.“
Anschließend bekennen die Anhänger der Religionen im Video: „Ich glaube an die Liebe!“
Franziskus schließt das Video mit der Hoffnung, dass alle Zuschauer „mein Gebetsanliegen dieses Monats weiter verbreiten: Dieser aufrichtige Dialog von Männern und Frauen mit unterschiedlichem Glauben möge als Frucht Frieden und Gerechtigkeit hervor bringen. Ich habe Zuversicht in eure Gebete.“
Quelle: https://tapferimnirgendwo.com/2017/01/05/ihr-judenfeindlichen-arschloecher-2/
LG Baldur
Lieber Volker,
der angegebene Link ist falsch. Richtig:
Link:
Tuttifrutti, nicht nur in Assisi Vom Interreligiösen Dialog, den …
Notfalls in die Suchmaschine eingeben. Vielleicht kann es Jakob berichtigen.
LG Baldur